Fensterbild der Marie von Hessen-Kassel (1723-1772) im Speisezimmer des Historischen Museums Hanau Schloss Philippsruhe
Marie wurde am 5. März 1723 in London geboren und war Tochter des britischen Königs Georg II. Bereits als Kind war Marie mit dem zukünftigen Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel verlobt worden, mit dem sie später vier Söhne bekommen sollte. Doch Maries Leben verlief nicht nach Plan und wurde überschattet von den Folgen ihrer unglücklichen Ehe und der traumatischen Trennung von ihrem Mann nach dessen heimlichem Übertritt zum Katholizismus. Um ihre Kinder dem Einfluss des Vaters zu entziehen, übernahm Marie nach dem Tod ihres Schwiegervaters deren Vormundschaft. Für ihren noch minderjährigen ältesten Sohn wurde sie als Regentin der Grafschaft Hanau-Münzenberg eingesetzt, die sie in den folgenden Jahren nachhaltig prägte. Nachdem sie am 14. Januar 1772 im Alter von nur 48 Jahren in Hanau starb, wurde sie in „ihrer“ Kirche in der Grafengruft beigesetzt.
Die Ausstellung über das Leben von Landgräfin Marie wurde von Studierenden des Instituts für Anglistik der Justus-Liebig-Universität Gießen im Sommersemester 2020 kuratiert und vom Hessischen Landesarchiv, dem Staatsarchiv Marburg, der Hessischen Hausstiftung und der Stadtbibliothek Hanau mit zahlreichen Leihgaben bestückt. Darunter finden sich auch Kondolenzschreiben von Kaiserin Maria Theresia und Zarin Katharina der Großen aus dem Jahr 1772. Zudem werden die von Marie veranlassten Erweiterungsbauten am Stadtschloss und die Umgestaltung der Gärten von Schloss Philippsruhe beleuchtet. Ergänzung findet die Wanderausstellung durch das in der Beletage von Schloss Philippsruhe zu sehende, wohl von Anton Wilhelm Tischbein (1730-1804) gemalte Porträt Maries.
Das Historische Museum Hanau Schloss Philippsruhe ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.